„Pressearbeit“ im Zeitraffer: Von der Antike bis heute

Ein Knopfdruck und die ganze Welt bekommt die Botschaft brandheiß serviert. So schaut beispielsweise die Verbreitung von Pressemitteilungen im 21. Jahrhundert aus. Das Verlangen nach Informationen gibt es allerdings seit Menschengedenken.

Die verschiedenen „Transportwege“ wirken aus heutiger Sicht teilweise skurril und humoristisch zugleich. Es folgt eine kurze Zeitreise in die Vergangenheit.

Altes Griechenland

Die Neuzeit lebt sowohl von Entwicklungen im Tagesgeschäft als auch von Tradition. Alle vier Jahre freuen wir uns auf die olympischen Sommerspiele, die ihren Ursprung im alten Griechenland haben. Eine Disziplin darf auf keinen Fall fehlen: Der Marathon. Wie entstand der Laufwettbewerb auf dieser 42,195 Kilometer-Strecke? Ein Bote eilte 499 vor Christus vom Schlachtfeld bei der Stadt Marathon in die Zentrale Athen, um den Sieg über die Perser zu verkünden. Einen PC hatte er offensichtlich nicht griffbereit, sein Handy hatte wohl keinen Empfang. Deshalb musste er sich „per pedes“ auf die knapp 40 Kilometer-Distanz machen.

Die frohe Botschaft brachte der Überbringer noch ins Ziel, fiel aber anschließend aufgrund Erschöpfung tot um. Aber Vorsicht! Die Geschichte könnte ein Vorläufer von Fake News sein, denn sie ist historisch nicht belegt. Die kleine Differenz in der Entfernung zwischen der heutigen Marathon-Strecke und des damaligen Weges könnte verschiedene Ursachen haben. Das soll aber nicht Gegenstand dieses Artikels sein.

Medien im Mittelalter

Im Zeitraum von den Jahren 800 bis 1.400 vollzog Öffentlichkeitsarbeit einen strukturellen Wandel. Die sogenannten Schreibmedien – infolge der Erfindung der modernen Buchdrucks durch Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert – hielten langsam, aber sicher Einzug. Zunächst waren diese hauptsächlich der Oberschicht vorbehalten. Blätter, Bücher, Briefe und sogar Glasfenster zählten zu derartigen Instrumenten. Weiterhin hatten die sogenannten „Menschmedien“ ihre Daseinsberechtigung, aber auch die veränderten sich im Vergleich zur vorherigen Epoche.

Hofnarren und Sänger hatten durch ihre Auftritte am Hof oder in der Burg direkten Einfluss auf Verkündung von Informationen und Meinungsbildung. Im Kloster übernahmen dies Erzähler und an der Universität Magister. Weitere Plattformen waren das Kirchen- und Marktplatztheater. Auf die Meinungen von Bettelmönchen und Fahrenden gab die Öffentlichkeit ebenso recht viel.

Direkte und indirekte Kommunikation

„Pressearbeit“ veränderte sich grundlegend ab den 1960er Jahren durch die Erfindung und Etablierung von neuen elektronischen Medien wie Fernsehen, Radio der etwas später Internet. Aus diesem Grund wäre „Medienarbeit“ der passendere Begriff. Der Fachmann unterscheidet zwischen direkter und indirekter Kommunikation. Die direkte lässt beispielsweise Nachfragen zu. Interviews oder Pressekonferenzen zählen zu dieser Gattung. Pressemitteilungen gehören zur Rubrik der indirekten Kommunikation. Allerdings kommen ihr nicht weniger Bedeutung zu.

Resumée

Es lässt sich festhalten, dass Presse- und Öffentlichkeitsarbeit einem ständigen Wandel unterliegen. Vorhandene Medien spielen beim Informationsfluss eine entscheidende Rolle. Nicht von ungefähr verwendet der Volksmund für fehlende Kommunikation heute den Ausdruck „es herrscht Eiszeit“. Denn in dieser Epoche war ein Austausch jenseits eigener Gruppenansammlungen nur sehr rudimentär vorhanden.

Autor: Florian Geiger, 5. Dezember 2018, Pressebeck.de
Foto oben: privat

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