„Gewusst wie“: Wie man mit Erklär-Videos neue Mitarbeiter anspricht

Lorenz Arnold ist Geschäftsführer von MGA Ingenieurdienstleistungen GmbH in Würzburg und ständig auf der Suche nach Fachkräften, insbesondere Software-Entwickler und SPS-Inbetriebnehmern. Um den Bedarf nach qualifizierten Personal zu decken, entschied sich der 53-jährige Anfang des Jahres, ein Erklär-Video gestalten zu lassen, das die Tätigkeit des SPS-Inbetriebnehmers anschaulich darstellt. Wir stellten dazu Lorenz Arnold ein paar Fragen.  

Frage: Herr Arnold, was war der Auslöser für Sie, bei der Suche nach neuen Mitarbeitern ein Erklär-Video erstellen zu lassen?

Lorenz Arnold: Ich meine, generell gehören Videos heute zum „State of the art“ im Recruiting.  Wenn man wie wir eine Karriere-Seite auf der Webseite hat und dort keine Bewegtbilder findet, dann führt das aus meiner Sicht zu einem Wettbewerbsnachteil.

Wir haben uns überlegt, was möglich und machbar ist. Manche Firmen veröffentlichen Image-Videos auf der Karriere-Seite und interviewen eigene Mitarbeiter. Das passt nicht so gut zu uns – aufgrund unseres Geschäftsmodells.

Bei uns spielt der Job des SPS-Inbetriebnehmers eine ganz wichtige Rolle. Zugleich stellen wir bei Bewerbern immer wieder fest, dass wir den Kandidaten erst mal erklären müssen, was das überhaupt bedeutet. Organisatorisch und fachlich-technisch.

Was erwarten Sie sich von dem neuen Instrument?

Lorenz Arnold: Wir haben die Hoffnung: Wenn der Job des SPS-Inbetriebnehmers auf der Webseite erläutert und in einem positiven Licht erscheint, dann glauben wir auch, dass das Interesse an dieser Tätigkeit noch weiter steigt und wir dadurch mehr Bewerbungen erhalten. Dahinter steht die Erkenntnis, dass ein Bewerber gerne vorab zu 100 Prozent alle Infos zur ausgeschriebenen Stelle erhält. Beispiel Handykauf: Man stellt kaum noch einen Verkäufer eine Frage zum Handy, das hat man meistens alles vorab gelesen.

Wie haben Sie das Projekt gestartet?

Lorenz Arnold: Ich habe mich zuvor informiert: Welche Arten von Erklär-Videos gibt es? Welche Ziele lassen sich damit erreichen? Kann man solches ggf. in Eigenregie machen? Wir haben darauf verzichtet – „Schwabe hin, Schwabe her“ – und haben uns einen professionellen Partner gesucht, der über eine sehr große Erfahrung verfügt. Nun haben wir bereits erste Rückmeldungen erhalten, die deutlich machen, dass das Video sehr professionell wirkt.

Welcher Input war aus Ihrer Sicht nötig?

Lorenz Arnold: Für 2 Minuten Videodauer habe ich zunächst auf 1 ½ DIN-A-4-Seiten alles aufgeschrieben, welchen Inhalt ich gerne in dem Video sehen würde. Diese Inhalte habe ich vorher in einem persönlichen Gespräch erläutert. Unser Dienstleister hat aber nicht nur meinen Text genommen – und das in Wort und Bild umgesetzt. Manche Formulierungen wurden stark verändert, aber haben sich sehr am Inhalt orientiert.

Wie lange hat es vom Start des Projekts bis zur Fertigstellung gedauert?

Lorenz Arnold: Das waren etwa 2 Monate. Wir haben uns zunächst beim Inhalt des Textes geeinigt, danach ging es um die Gestaltung des Videos und die Animation. Dann ging es um die Auswahl eines Sprechers. Ich meine, ich habe pro Woche etwa eine halbe Stunde investiert, um Neuerungen zu überprüfen. Insgesamt hat uns das Projekt rund 5.000 Euro gekostet.

Haben Sie vor, weitere Erklär-Videos zu anderen Tätigkeiten bei MGA erstellen zu lassen?

Lorenz Arnold: Ja, ich kann mir das gut vorstellen. Wir werden aber nicht in die Massenfertigung gehen. Was ich jedem Betrieb empfehlen würde: Ein langfristiges Thema im Betrieb umsetzen, also etwas, was wirklich wichtig ist. Ich denke, wir können dieses Video auch in 3-4 Jahren noch verwenden, insofern hat sich der Aufwand wirklich gelohnt. Für eine einmalige Veranstaltung würde ich aber diesen Aufwand nicht betreiben.

Was ist aus Ihrer Sicht der große Vorteil eines solchen Erklär-Videos:

Lorenz Arnold: Der große Vorteil ist: Man braucht keinen Protagonisten, also keine „echten“ Menschen, die sich interviewen lassen. Manche wollen sich auch nicht vor der Kamera äußern. Um richtig gute Filmaufnahmen zu machen, braucht man ein Filmstudio. Mit einem Erklärvideo bekommt man bewegte Bilder, und braucht dennoch keine Live-Aufnahme! Ein Team in die USA auf eine Baustelle zu schicken – wäre vom Aufwand viel zu hoch, für ein 2-Minuten-Erklär-Video! Ich meine: Es war eine Super-Erfahrung, es lohnt sich!

Das Video finden Sie hier unter folgendem Link:
https://youtu.be/2Mc9uhIl0vs

Und hier geht es zum Video im MGA-Blog, siehe:

https://karriere.mga-gmbh.com/inbetriebnehmer/